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Das Kloster "Ikosifinissa"
(Ιερά Μονή της Παναγίας Εικοσιφοίνισσας)

Die Klosteranlage "Iera Moni tis Panagias Ikosifinissas", kurz "Ikosifinissa" genannt, liegt außerhalb des Gemeindeverbands Nea Zihni und der Provinz Fyllida. Weil jedoch das Kloster zu den ältesten mazedonischen Kulturstätten der Orthodoxie zählt und im Internet so gut wie kein Material in deutscher Sprache zu finden ist, wird hier ein kurzes Resümee präsentiert

Der Name des Klosters Ikosifinissa

Über Ursprung und Bedeutung des Namens "Ikosifinissa" herrscht Unklarheit. Eine Versionen seiner Deutung führt den Begriff auf ein Bildnis der Heiligen Jungfrau zurück, das gemäß der Überlieferung nicht von Menschenhand, sondern durch ein Wunder entstand und dabei einen purpurroten Lichtschein  ausstrahlte (ikon finissousa - ikon finissa - ikosifinissa = etwa: purpurn leuchtendes Bild). Dieses Wunder soll sich dort ereignet haben, wo die "Stätte der Jungfrau Maria" liegt, also einige Meter vor der heutigen Klostermauer.

Gemäß einer zweiten Version leitete eine Amsel (= kotsyfi, kossyfos) den Ordensgründer St. Germanos zu der in dichten Büschen verborgenen Quelle, die auch heute noch unter der Kapelle der Heiligen Barbara sprudelt, woraufhin er das Kloster "Kossyfinitsa" benannte.

Laut einer dritten Auslegung erhielt der Ordensgründer die von einem Engel übermittelte Anweisung der Gottesmutter, in Mazedonien ein Kloster zu errichten, in einer Oase mit 20 Palmen und benannte in Angedenken dieses Ereignisses später das Kloster "ikosi finikes" = zwanzig Palmen.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass zeitweise auch abweichende Bezeichnungen (Kosifinitsa, Kosfinissa, Kosinissa, Kosinitza, Kosnitza) in Gebrauch waren und im Griechischen zusätzlich die jeweilige Schreibweise variieren kann (Κοσιφοίνιτσα, Κοσσυφοινίτσα, Κοσφίνισσα, Κοσίνισσα, Κοσίνιτζα και Κόσνιτζα).

 

Bedeutung und Rolle des Klosters Ikosifinissa

Das Kloster Ikosifinissa zählt zu den ältesten Klostern und Zentren der Orthodoxie auf dem Balkan überhaupt. Ordensgeistliche und Mönche des Klosters trugen über Jahrhunderte maßgeblich zur Bewahrung der orthodoxen Religion und des Hellenismus in Ostmazedonien und Thrazien bei. Verständlicherweise erregten sie dadurch den Zorn der Türken und Bulgaren, wovon nicht zuletzt die hohe Zahl der Märtyrer zeugt.

Obwohl inzwischen von geringerer Bedeutung als zu seiner Blütezeit zieht das Kloster Ikosifinissa auch in den heutigen Tagen zahllose Pilger, Gläubige und Besucher an, die hier vor der Wunder bewirkenden Ikone Gelübde ablegen, zu der Gottesmutter beten oder auch einfach nur Ruhe und Besinnung suchen.

 

Hinweise zum Besuch des Klosters Ikosifinissa

Die Klosteranlage steht für Besucher beider Geschlechter offen. Selbstverständlich braucht weder eine Eintrittskarte gelöst noch irgendeine Gebühr entrichtet zu werden, und selbst die in dem Empfangs- / Besucherraum servierte kleine Süßigkeit darf auf keinen Fall als "Zahlungsaufforderung" gewertet werden!! Es steht jedoch jedem Besucher frei, mit einer Spende oder durch den Kauf diverser Artikel ("Religionsbedarf") zum Etat des Kloster beizutragen. Ferner sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass einschlägige (Kleidungs-) Regeln zu beachten sind (siehe kleiner Griechenland-Knigge).

Ikosifinissa

 
Lage und Anfahrt

Das Kloster Ikosifinissa liegt zwischen den Präfekturen Serres und Kavala in ca. 750 m Höhe auf der Nordseite des Pangäon.
Das Kloster ist von Nea Zihni aus in ca. 30 (Auto-) Minuten über die Landstraße Serres - Proti - Kavala erreichbar: kurz hinter dem Dorf Kormista biegt eine asphaltierte, erst langsam ansteigende, dann jedoch recht enge, steile und kurvenreiche Stichstraße ab und führt bis auf den Vorplatz der Klosteranlage.

 

Das Kloster Ikosifinissa liegt an einem sehr schönen Wanderweg, der im Dorf Nikissiani beginnt und bis über den Doppelgipfel des Pangäon führt. Ein Aussichtspunkt mit Blick auf die Ebene von Philippi kann vom Kloster aus im Rahmen eines etwas ausgedehnteren Spaziergangs erreicht werden. Für die Teilstrecke vom Kloster Ikosifinissa bis zur Gipfelregion sind dagegen bis zu 5 Stunden zu kalkulieren. Von hier aus erstreckt sich bei klarem Wetter die Rundsicht aus knapp 2000 Metern Höhe über die Ebenen von Serres und Drama bis hin zu den Inseln Thassos und Samothraki sowie den Höhenzügen Falakros, Athos und Olymp.

Klosteranlage Iera Moni tis Panagias Ikosifinissas
 

Die Klosteranlage "Iera Moni tis Panagias Ikosifinissas"

Im Zentrum der von hohen Mauern umgebenen Klosteranlage Ikonifinissa befindet sich die Ehrfurcht einflößende, der Gottesmutter geweihten Kirche "Naos ton Isodion tis Theotokou" mit dem freistehenden Glockenturm. Umliegend gruppieren sich Abtei, Einsiedlerzellen, Kapelle der Heiligen Barbara, Empfangsraum, Museum, Tafelraum, Werkstätten und Nebengebäude.
Vor der Außenmauer befindet sich eine Andachtsstätte mit darunter liegender geweihter Quelle. Gegen Osten, in der Nähe der alten Windmühle, liegt die "Stätte der Jungfrau Maria", wo die wundersame Entstehung der Ikone stattgefunden haben soll. Nahe dem Vorplatz erinnert ein Mahnmal an die im Jahr 1507 ermordeten 172 Einsiedler.

Nach 1965 wurde das Kloster Ikosifinissa ein Frauenkloster umgewandelt. Bedeutende Festtage sind der 15. August (zu Ehren der Heiligen Jungfrau), der 14. September (des Heiligen Kreuzes) und der 21. November (Ankunft der Heiligen Maria in der geweihten Stätte).

Die Geschichte des Klosters Ikosifinissa

Laut Überlieferung gründete der Bischof zu Filippi "Soson" um ca. 450 n. Chr. etwa 50 Meter östlich des heutigen Klosters in der Lage "Vigla" eine Kirche nebst Klostersiedlung. Die an diesem Ort erhaltenen Ruinen der Mauer und des Turms zeugen von der Existenz einer großen antiken Festung. Möglicherweise wurden die neue Anlagen auf der antiken Stätte des "Orakels des Dionysos" errichtet.

All dies wurde aufgegeben, nachdem im selben Jahrhundert aus dem Heiligen Land der erste Ordensstifter St. Germanos eintraf, der bereits in jungen Jahren in das am Jordan gelegene Kloster des "Ehrwürdigen Prodromos" eingetreten war und sich im Alter von 30 Jahren einer Vision folgend nach Mazedonien begab um hier "auf einem Berg eine Stätte zu Ehren der Heiligen Jungfrau zu errichten".

Die weitere Geschichte des Klosters während der folgenden Jahrhunderte ist völlig unbekannt. Archäologische Funde führen zu der Annahme, dass im 11. Jahrhundert die Hauptkirche des Klosters neu errichtet wurde. Weitere dokumentierte Hinweise auf das Kloster Ikosifinissa stammen aus den Jahren 1320 und 1395.

Die Blütezeit des Klosters Ikosifinissa begann 1472, als der Ökumenische Patriarch St. Dionysos von seinem Amt zurücktrat und sich hierher zurückzog: er gilt als der zweite Ordensstifter. Während seines langjährigen Aufenthalts ließ er viele neue Gebäude errichten und alte wieder herstellen und führte das Kloster Ikosifinissa zu Glanz und Bedeutung. Laut einem kirchlichen Dokument aus dem 16. Jahrhundert zählte das Kloster im Jahr 1507 insgesamt 24 Ordensgeistliche, 3 Diakonen und 145 Mönche, die Ostmazedonien und Thrazien durchquerten und hier die Christen in ihrem Glauben bestärkten. Diese Aktivitäten erregten den Zorn der Türken dermaßen, dass sie am 25. August 1507 alle 172 Einsiedler abschlachteten. Kirche und Gebäude wurden zwar nicht zerstört, jedoch blieb das Kloster über Jahre unbewohnt.

Nach diesem tragischen Ereignis erwirkte das Ökumenische Patriarchat im Jahr 1510 schließlich die Genehmigung des Sultans zur Reorganisation und entsandte 10 Mönche aus Athos in das verlassene Kloster, unter deren Wirken innerhalb von 10 Jahren wieder 50 Mönche, Diakonen und Ordensgeistliche in das Kloster Ikosifinissa zogen.

Im weiteren Verlauf entwickelte sich das Kloster zu einem geistlichen, kulturellen und nationalistischem Zentrum Ostmazedoniens und Thraziens und beherbergte auch eine bekannte "Griechische Schule".Während dieser Epoche wurden zahlreiche neue Kapellen und Gebäude errichtet sowie bestehende Anlagen renoviert. Als besonders bedeutend galt die Bibliothek des Klosters Ikosifinissa: vor der Plünderung durch die Bulgaren im Jahr 1917 umfasste sie 1300 Bände, darunter 430 Handschriften auf Pergament oder Papier von zum Teil großem historischen und archäologischen Wert.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts spielte das Kloster Ikosifinissa zunehmend eine Rolle in der Organisation der nationalen Widerstandsbewegung. Zu Beginn der Revolution von 1821 gegen die türkische Oberherrschaft nahm in dem Kloster der aus Serres stammende Emmanuel Papas seine Mannen unter Eid.

1829 verursachte ein schweres Erdbeben dermaßen starke Schäden an der Hauptkirche aus dem 11. Jahrhundert, dass ein völliger Neubau unumgänglich war. 1838 wurde der Glockenturm und 1842 die neue Hauptkirche fertiggestellt; beide Bauwerke existieren auch heute in kaum veränderter Form. 1854 wütete ein Brand im westlichen und nördlichen Bereich der Klosteranlage, 1864 dezimierte eine Cholera-Epidemie die Mönche.

1917 plünderten bulgarische Partisanen die Klosterschätze von unermesslichem Wert. Trotz der nachträglichen Konvention konnte das Raubgut nicht zurückgeführt werden, tauchte jedoch später in europäischen und amerikanischen Bibliotheken und Sammlungen auf! Die Ikone der Heiligen Jungfrau mussten die Plünderer allerdings unterwegs zurücklassen, da das Bildnis auf wundersame Weise plötzlich dermaßen schwer wurde, dass die Räuber es nicht mehr transportieren konnten.

1943 legten die Bulgaren, nun in der Rolle der deutschen Verbündeten, das Kloster in Schutt und Asche; die Hauptkirche blieb jedoch erhalten. 1946 wurde unter Beitrag und aktiver Mitwirkung der lokalen Bevölkerung die Abtei aufgebaut und feierlich die vorsorglich im Dorf Nikissiani versteckte wunderbewirkende Ikone der Heiligen Jungfrau zurückgeführt. 1957 konnte schließlich auch eine kleine, nur 10 Räume umfassende Herberge errichtet werden.

Die Hauptpforte des Klosters Ikosifinissa
  Hauptpforte des Klosters
 
Innenhof des Klosters Ikosifinissa
Innenhof
   
Seitengang der Hauptkirche
  Seitengang der Hauptkirche
 
Hauptkirche des Klosters Ikosifinissa
  Hauptkirche und Glockenturm
 
Die alte Windmühle des Klosters Ikosifinissa
  Die alte Windmühle
 
Stätte zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria
Stätte der Heiligen Jungfrau

Erst unter dem als dritter Ordensgründer geltenden Erzbischof zu Drama "Dionysos" begann 1965 der systematische Wiederaufbau und Ausbau des Klosters Ikosifinissa und nahm rund 15 Jahre in Anspruch. In ihrer heutigen Form präsentiert sich die Klosteranlage prächtiger denn je. Allerdings erschien es unrealistisch, auf Dauer eine entsprechende Anzahl Mönche zum Verbleib bewegen zu können, da diese in der Regel das Einsiedlerleben auf Athos vorzogen. Um den Fortbestand des Klosters Ikosifinissa zu gewährleisten, wurde es in ein Frauenkloster umgewandelt und beherbergt heute rund 25 Nonnen.
 
Klosteranlage Iera Moni tis Panagias Ikosifinissas

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